Dreiwöchige Erasmus-Reise nach Sevilla – Handwerk trifft Kultur
Sevilla/Weilheim – Für 21 Auszubildende aus acht verschiedenen Berufsfeldern wurde der November zu einer besonderen Zeit: Vom 08.11. bis zum 29.11. nahmen sie im Rahmen des Erasmus-Programms an einer dreiwöchigen Bildungsreise nach Sevilla teil. Ziel war es, internationale Berufserfahrungen zu sammeln, neue Arbeitsweisen kennenzulernen und gemeinsam in einer europäischen Kultur einzutauchen. Die Gruppe setzte sich zusammen aus 2 Anlagenmechanikern, 2 Malerinnen, 5 Maurern, 1 Metallbauer, 1 Schmied, 2 Schreinern, 4 Werkzeugmechanikern und 4 Zimmerern.
Arbeiten in spanischen Betrieben – neue Techniken & neue Perspektiven
Während ihres Aufenthalts arbeiteten die Auszubildenden in verschiedenen lokalen Handwerksbetrieben rund um Sevilla. Nach einer kurzen Eingewöhnung übernahmen sie eigenständig Aufgaben, lernten neue Maschinen und traditionelle Techniken kennen und wurden in landestypische Arbeitsabläufe eingeführt. Für viele war besonders spannend, wie unterschiedlich Materialien, Werkzeuge und Sicherheitsstandards im Vergleich zu deutschen Betrieben gehandhabt werden. Trotz sprachlicher Hürden funktionierte die Zusammenarbeit hervorragend – oft reichten Gesten, Vormachen oder kurze Skizzen, um sich gegenseitig zu verstehen und voneinander zu lernen.
Wohnen wie Einheimische – Selbstständigkeit im Alltag
Untergebracht waren die Teilnehmer in eigenen Wohnungen, verteilt über verschiedene Viertel der Stadt. Das gemeinsame Wohnen förderte nicht nur Selbstständigkeit, sondern auch Teamgeist: Die jungen Handwerker organisierten ihren Alltag selbst, kochten zusammen, erledigten Einkäufe und planten ihre Freizeit. Viele beschrieben das Zusammenleben als wertvolle Erfahrung, die sie reifer und selbstbewusster gemacht habe.
Sevilla entdecken – Geschichte, Kultur und Moderne hautnah
In ihrer Freizeit erkundeten die Auszubildenden die lebendige Metropole Andalusiens. Besonders beeindruckend war der Besuch des Real Alcázar, des prachtvollen maurischen Königspalasts, dessen filigrane Architektur viele angehende Handwerker nachhaltig inspirierte. Ebenso faszinierend war die Kathedrale von Sevilla mit der Giralda, deren Größe und Bauweise bei Maurern, Zimmerern und Metallbauern besondere Begeisterung auslöste.
Auch ein Rundgang über den weitläufigen Plaza de España hinterließ nachhaltige Eindrücke – nicht zuletzt wegen der kunstvollen Keramikarbeiten und des monumentalen Baustils. Beim Bummel durch das romantische Barrio Santa Cruz, das mit engen Gassen und historischen Häusern verzaubert, konnten die Teilnehmenden die traditionelle Bauweise aus nächster Nähe erleben. Einen spannenden Kontrast zur historischen Architektur bot der Besuch des modernen **Metropol Parasol („Las Setas“) **, während der Torre del Oro am Ufer des Guadalquivir einen Einblick in die militärische Geschichte der Stadt bot.
Die Vielfalt der Bauwerke – von maurisch über gotisch bis modern – machte Sevilla für die handwerklich ausgebildeten Teilnehmer zu einem wahren Freilichtlehrbuch der Architektur.
Fazit: Drei Wochen, die verbinden und weiterbringen
Am Ende ihrer Reise am 29.11. waren sich alle einig: Die drei Wochen in Sevilla haben nicht nur ihre beruflichen Fertigkeiten gestärkt, sondern auch ihre persönliche Entwicklung vorangebracht. Das Erasmus-Programm zeigte erneut, wie wichtig internationale Erfahrungen für junge Menschen im Handwerk sind – und wie sie dazu beitragen, Horizonte zu erweitern und Europa ein Stück näher zusammenzubringen.




